Dienstag, 8. Dezember 2009

Kurzkritik: Die letzte Kaiserin / Der erste Kaiser

Mal wieder zwei Bücher, die sich mit einem wichtigen Ereignis in der aventurischen Vergangenheit beschäftigen, diesmal mit Bosparans Fall.

Ungewöhnlich: Raul soll Tulamide gewesen sein. Schadet aber eigentlich nichts, ist durchaus nicht unplausibel.

Positiv: die Dämonenschlacht ist gut beschrieben. Angesichts der Herausforderung ist das durchaus eine Leistung. Außerdem lesen sich die Bücher flüssig. Und schließlich fand ich Salim al'Thona, den Anführer der kaiserlichen Leibgarde, sehr gut gelungen: vielschichtig, zwiespältig, plausibel.

Negativ: leider ausgerechnet die beiden titelgebenden Charaktere. Hela bleibt sehr blass, man sieht wenig in sie hinein, erkennt nicht wirklich, warum sie größenwahnsinnig geworden ist. Eine brilliante Magierin kann man in dieser Figur nicht erkennen, sollte vielleicht auch nicht so sein. Es bleibt außerdem völlig unklar, ob sie mit den Erzdämonen irgendwie kommunizierte und wie diese eigentlich auf die ganze Geschichte reagierten. Die Dämonenschlacht ist aus dieser Sicht keine Beschwörung der Erzdämonen, sondern ''nur'' von Hunderten ''normaler'' Dämonen.

Und Raul ist zu perfekt. Wenn man unbedingt will, dass der erste Kaiser des Neuen Reichs super-positiv sein soll, dann sollte man die Geschichte nicht aus seiner Sicht erzählen. Ein Charakter, der keine Fehler macht und keine Schwächen hat, eignet sich einfach nicht als Protagonist. Da wäre es besser gewesen, einen der durchaus vorhandenen Nebencharaktere wie Balduin stärker aufzubauen und alles aus deren Sicht zu berichten.

Außerdem hat es das Buch so sehr schwer zu erklären, warum Raul die Plünderung und Zerstörung Bosparans nicht verhindern kann und warum er später die Rondraheilige und frühere Kampfgefährtin Lutisana hinrichten lässt. Das wird daher auch nur wenig beleuchtet bzw. nur am Rande im Anhang erwähnt.

Fazit: wer diesen Teil der Geschichte ''offiziell'' miterleben will, sollte die Bücher lesen. Wer sich gerne seine eigenen Vorstellungen macht und einen zwiespältigen Raul bevorzugt, lässt es besser bleiben. Hier wurde leider eine Chance nicht genutzt. Wem die aventurische Geschichte egal ist, dem können auch die Bücher egal sein; ohne diesen Aufhänger lohnt sich die Lektüre nicht.

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